Der ehemalige Konvent und die Klosterkirche der Augustiner-Eremiten könnten als Multifunktionsgebäude bezeichnet werden, denn sie erfüllten über die Zeit sehr unterschiedliche Zwecke: Im 13. und 14. Jahrhundert erbaut, lebten hier zunächst die Mönche der Ordensgemeinschaft. Nach einigen Um- und Ausbauarbeiten wurde die Kirche 1823 zum ersten Stadttheater Deutschlands, bevor eines der ältesten Bauobjekte 100 Jahre später seine heutige Bestimmung fand.
Mit seiner umfangreichen kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlung vom Mittelalter bis zum Barock zählt das Augustinermuseum heute zu den renommiertesten Museen Süddeutschlands. Wer das großzügige Längsschiff der ehemaligen Klosterkirche betritt, wird überwältigt von der Weite und der Kraft des Raumes. An den fast zwölf Meter hohen, weiß getünchten Wänden entfalten die originalen Prophetenfiguren und Wasserspeier des Freiburger Münster ihre mystische Wirkung.
Von der Empore aus, auf der u.a. ein großer Dominikaneraltar aus dem 15. Jahrhundert ausgestellt ist, sehen Sie die eindrucksvollen Skulpturen aus der Vogelperspektive. So ist es möglich, einen genauen Blick auf die Arbeit der mittelalterlichen Steinmetze zu legen.
Das ehemalige Konventgebäude wird derzeit saniert. Nach der Fertigstellung werden Sie hier Ausstellungen zur Stadtgeschichte und Volkskunde besuchen können.
Unser Tipp: Das Haus der Graphischen Sammlung wurde als zweiter Bauabschnitt nach der Sanierung der Klosterkirche, kürzlich fertiggestellt. Der Neubau fügt sich harmonisch in das historische Stadtbild ein und verbindet mit einer zentralen Wendeltreppe die verschiedenen Etagen und Gebäudeteile des Museums. In die Wand eingelassene Vitrinen und die subtile Lichtregie machen das Treppenhaus zu einem außergewöhnlichen Ausstellungsort.
Info zur Barrierefreiheit: Ausstellungsabhängig gibt es inklusive u.a. Führungen für blinde und sehbehinderte Menschen. Museums-Café und Behinderten-WC